Mittwoch, 6. Dezember 2017
Osterinsel
Nach einer Flugdauer von 5:25 h lande ich auf dem Aeropuerto Mataveri mit der längsten Landebahn von ganz Südamerika. Sie wurde von den Amerikanern für evt. Notlandungen des Space Shuttles angelegt, aber bisher nicht genutzt.

Mit einem Blütenkranz wurde ich begrüßt und in das nahegelegenen Hotel Puku Vai gefahren.

Nun beginnt ein völlig neues Abenteuer.

Die Osterinsel: Von den Einheimischen wird sie als RAPA NUI, "entlegenster Flecken", oder TE PITO O TE HENUA, "Nabel der Welt", und MATA KI TE RANGI,"Augen, die zum Himmel schauen", bezeichnet.

Seit 1995 UNESCO-Welterbe, reizt die Vergangenheit der östlichsten aller Südseeinseln die Fantasie ihrer Besucher. Rund 1000 gigantische Statuen und erloschene Vulkane begeistern Geschichts- und Naturliebhaber.
Als Junge habe ich Thor Heyerdahls Buch über seine Kon-Tiki-Expedition verschlungen.....und heute bin ich selbst da.

Ein erster Spaziergang in den kleinen (und einzigen) Ort der Insel Hanga Roa gibt erste Eindrücke und einen ersten herrlichen Sonnenuntergang mit Pisco Sour.

Eine sehr geschmackvolle "ceviche de atun" in La Taverne du Pecheur rundete den ersten Abend ab.


Heute stehen 2 Halbtagestouren auf dem Programm. Zunächst besuchen wir den restaurierten AHU AKIVI mit den sieben Moai.

Dies sind die einzigen Statuen, welche in Richtung auf das Meer schauen und die nach den Überlieferungen der Rapa Nui die Gruppe der ersten Ankömmlinge auf der Insel darstellen. Weiter geht es zum Steinbruch PUNA PAU, wo die Kopfbedeckungen der Statuen hergestellt wurden. In dem Krater aus roter Schlacke wurden die "Pukao", die seitdem die Köpfe der Moai schmücken, hergestellt. Es sind keine Hüte, sondern sie stellen die Haartracht dar.

Zu Ehren der verstorbenen Stammesfürsten errichteten die Clangemeinschaften nahe den Küstenfelsen einen AHU, eine rechteckige, zum Meer ansteigende Steinrampe. Aus Lavabrocken entstanden die ersten Standbilder, die sagenhafte MOAI. Die Toten wurden hinter den AHU in eigenen Krematorien verbrannt.

Am Nachmittag führt der Ausflug zur Spitze des erloschenen Vulkans RANU KAU, unterwegs hat man herrliche Ausblicke über die ganze Insel einerseits und auf den Krater des RANU Kau mit dem großen 800 m messenden Kratersee.


Weiter geht es zum Zeremoniendorf ORONGO, die Stätte des Vogelmannkults, mit seinen bemerkenswerten Petroglyphen und 53 restaurierten ovalen Häusern.



Die folgende Ganztagestour ist voller Ahus mit ihren Moais. Wir fahren entlang der Südküste und besuchen zunächst die nicht restaurierten Ahus VAIHU und AKAHANGA. Mindestens 22 Moai gab es einst hier, doch sie sind alle entweder umgestürzt oder wurden als Baumaterial in die Mauern eingefügt.

Anschließend kommen wir zum RANU RARAKU, einstige Moai-Fabrik, wo alle die steinernen Riesen hergestellt wurden und heute noch überall am Hang herumliegen, insgesamt knapp 400 Exemplare in unterschiedlichsten Bearbeitungsstufen und bis zu 250 t schwer und über 20 m lang. Im höher gelegenen, felsigeren Abschnitt liegen die Moai, die man gerade bearbeitet hatte, am Bergfuss stecken die fertiggestellte Kolosse in tiefen Gruben, bereit zum Abtransport.

Alle Moai wurden in Handarbeit, ausschließlich mit Basaltkeilen aus dem Fels gearbeitet und von hier an die jeweiligen Ahus transportiert. Wie das alles möglich war, ist noch nicht geklärt.


Weiter geht es der Nordostküste entlang zum AHU TONGARIKI,dem wichtigsten zeremoniellen Ort der Osterinsel, ausgestattet mit einer restaurierten Plattform mit 15 unterschiedlichen Statuen, die größte misst 14 m einschließlich ihres Pukao (Haarknoten).



Den Abschluss bildet der Besuch des einzigen Badestrandes der Insel, der Strand von ANAKENA. An dieser flachen, hellsandigen Stelle waren vor 1500 Jahren die ersten Siedler mit ihrem Anführer Hatu Matua gelandet. Die Königsfamilie schlug hier ihre Residenz auf und verbot Inselbewohnern fortan den Zutritt.
1960 wurden hier Kokospalmen angepflanzt, was die Bucht zur idealen Kulisse für ein Bad im Pazifik macht.



Damit geht mein Bericht langsam zu Ende. Der letzte Tag auf der Osterinsel gab mir nochmals Gelegenheit zu einem ausgiebigen Bad im Pazifik. Mit einem Taxi ließ ich mich nochmal zu diesem herrlichen Strand fahren.

Am Donnerstag ging's dann mit reichlicher Verspätung von Rapa Nui nach Santiago de Chile, dort wieder Übernachtung im Holiday Inn am Flughafen und heute nun (endlich) über Sao Paulo nach Frankfurt und schließlich mit dem IC nach Ingolstadt zurück.

Wenn es euch auch etwas Spaß gemacht hat, mich zu begleiten, so freut es mich.
Für mich ging mit dieser Reise ein weiterer Lebenstraum in Erfüllung.

Haste luego y ADIOS!!

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Schade dass die Reise zu Ende ist. Ich habe deine informativen Berichte immer mit Interesse verfolgt. 😀
Magdalena

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