Dienstag, 28. November 2017
Perito Moreno nach Chaiten
Am nächsten Morgen starten wir bereits um 08:30, da uns heute eine lange Fahrt durch die argentinische Pampa erwartet. Wir fahren auf der legendären Ruta 40. die uns durch die endlose Steppenlandschaft Patagoniens immer weiter nach Süden
bringt. Die Straße ist bis auf zwei, drei kleinere Abschnitte gut asphaltiert. Der Verkehr hält sich durchaus in Grenzen, denn auf den insgesamt 685 km, die wir heute zurücklegen, kommen uns doch tatsächlich 5 Reisebusse, 3 LKW und ca. 25 Pkw entgegen.
Die Straße verläuft über lange Strecken schnurgerade,

links und rechts gesäumt von einem durchgehendem ca. 80 cm hohen Zaun. Dahinter immer wieder Guanakos, die leider manchmal auch versuchen, den Zaun zu überwinden, was auch häufig gelingt, aber eben nicht immer. Und dann hängen die Tiere im Zaun und verenden elendiglich. Immer wieder sieht man diese toten Tiere in den unterschiedlichsten Verwesungsstufen bis hin zum reinen Skelett.

Der Lago Cardiel mit seinem milchig-türkisfarbenen Gletscher-Schmelzwasser bringt kräftig Farbe in die gerade wegen ihrer Eintönigkeit so beeindruckende Landschaft.

Weg von der Ruta 40 nähern wir uns wieder den Anden und schon bald ist die phantastische Felsformation des Fitz Roy Massives am Horizont erkennbar.

Der Wettergott meint es auch heute richtig gut mit uns. Wir erreichen El Chalten, der kleine quirlige Basisort für unzählige Bergsteiger, Abenteurer und Naturbegeisterung Jugendliche aus aller Welt.

Unser Hotel El Pilar liegt ca. 15 km außerhalb des Ortes in einem Buchenwäldchen am Fuße des Fitz Roy. Ein wunderbares, heimeliges kleines Hotel, mit 9 Zimmern und mit vielen netten Details sehr gemütlich eingerichtet. Das Haus wird von einem jungen Paar auf äußerst nachhaltige Art und Weise geführt. Ein sehr gutes Abendessen rundet den ereignisreichen Tag würdig ab.

Heute treffen wir um 9:00 unseren Führer für die Tageswanderung zum Fitz Roy. Zunächst führt uns der Weg direkt vom Hotel aus entlang dem Rio Blanco, dem Abfluss des Fritz Roy Gletschers, durch einen Buchenwald aus fast nur abgestorbenen Bäumen, eine sehr ungewöhnliche Atmosphäre. Nach etwa 5 km leichten Anstiegs kommen wir zum Ausblickspunkt auf den ersten Gletscher. Nach weiteren 5 km immer noch moderatem Anstieg überqueren wir den Rio Blanco und dann geht's richtig steil weiter. Auf der Strecke von etwa 1 km erklimmen wir gut 700 Höhenmeter durch felsige Anstiege, Wege sind nicht zu erkennen.
Aber die Plackerei lohnte sich gewaltig.
Auf dem Hochplateau angekommen, wartet ein phantastischer Ausblick auf das Fitz Ray Massiv und seinen Gletschern auf uns.
Hier gilt wieder, wie schon so oft auf dieser Reise : " Trink o Auge, was die Wimper hält, von dem goldnen Überfluss der Welt".


Der Abstieg hatte es natürlich wieder in sich, da wir vom vorherigen Anstieg so manche "Schwammerl in den Knien" hatten. Aber um 16:30 hatten wir es geschafft, 21,9 km lagen hinter uns und ein kühles Cerveza vor uns!

... comment