Sonntag, 26. November 2017
Coyhaique nach Rio Tranquillo
Hinter Coyhaique fahren wir durch eine immer karger werdende Steppenlandschaft und durchqueren ein Tief eingeschnittenes Tal, dessen Gestein in einer Vielfalt von Farben schimmert.Am Teufelspass öffnet sich uns ein sagenhaftes Panorama auf das Massiv des Cerro Castillo bis hin zudem Gipfeln und Gletscher der nördlichen Eisfelder.

1990 brach hier der Vulkan Hudson aus und erstickte mit seinem Ascheregen die Vegetation, staute Flüsse und hinterließ ein bis heute noch erkennbares desolates Geistertal voll toter Bäumen und wilden Sümpfen.


Etwas später hielten wir ein tolles Picknick ab, auf einem Felsplateau mit herrlicher Aussicht.



Im Tal des Rio Murta beginnen die endlosen Südbuchenwälder und von weitem schon leuchten die türkisgrünen Wasser des Lago General Carrera, dem größten Binnensee Chiles und dem zweitgrößten See ganz SüdAmerikas. Seine über die Grenze nach Argentinien reichende Fläche beträgt ca 1840km2.
Eingerahmt von den rötlich schimmernden Hügeln der Pampa, den wuchtigen Massiven er Eisfläche und einem strahlenden Himmel liegt dieser gigantische See mit seiner sich ständig wandelnden blau-grünen Wasseroberfläche vor uns.

Wir übernachten im Hotel El Puesto in Rio Tranquillo.
Abendessen im Casa Bruja (Hexenhaus) , ich hatte einen tollen Fischeintopf

und alle zusammen richtig Spaß.

Am nächsten Morgen ging es um 9:00 aufs Boot zu den Capillas de Marmol den Marmorkathedralen. Diese Kalksteinformationen sind so einzigartig,dass sie als Santuario de La Naturaleza, als Naturdenkmal geschützt werden.
In zwei offenen Motorbooten führen wir bei einigermaßen ruhiger See ca 20 Minuten von Rio Tranquillo zu den Marmorhöhlen.


Über 3 Mio Jahre haben die Wassermassen den Kakstein ausgehöhlt, geformt und poliert und dabei rosa, grauweiße, blaue und gelbe Marmoradern freigelegt. Die glattgeschliffenen, vielfach strukturierten Marmorwände spiegeln sich im Grün des Wassers in türkisblauen, eingrünen und funkelnden weißen Strukturen. Wir sind mit den Booten hinein- und dann dort herumgefahren - ein unvergessliches Erlebnis.


Die Rückfahrt war deutlich rauher als die Hinfahrt und mancher wurde auch ordentlich nass durch die Gischt der jetzt doch gut 1,5 m hohen Wellen. Ein Riesenspass.

Nach einstündiger Pause zum trocknen, ging es dann mit unserem Kleinbus durch ein kleines Seitental am Lago Tranquillo vorbei durch einen recht kalten Nebelwald. An einem imposanten Wasserfall wurde wieder ein nahrhaftes Picknick aufgebaut, wo wir uns für den später nachfolgenden steilen Anstieg zum Mirador Glacier Los Exploradores stärkten.
Ö
Leider war es etwas nieselig mit tiefhängenden Wolken, sodass der Gletscher nicht gut zu sehen war.

Auf dem Rückweg gab es dann noch einen richtig guten Café Latte, Cappuccino oder Espresso im Refugio Nutria.

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